Kinder und Jugendliche haben eigene Fragen

Altersgerechte Begleitung

Zwei Beispiele:

Ein Geschwisterkind stirbt, das lebende Kind ist im Grundschulalter:

Dieses Kind erleidet einen doppelten Verlust: Das Geschwister und - mindestens für eine Zeit lang, und für Kinder sind Wochen und Monate noch eine sehr lange  - Zeit die Sicherheit, Orientierung und emotionale Stabilität gebenden Eltern..

Das Kind ist in einem Alter, in dem es die Regeln der Gemeinschaft lernt, es gibt richtig und falsch, Handliungen haben Folgen; das kann leider die kindliche Frage hervorrufen, was es falsch gemacht hat, dass ein Geschwister gestorben ist oder dass es den Eltern nicht gut geht.

Oft beschäftigt das Kind auch die Frage, würden sie bei meinem Verlust auch so leiden: es ist schwer, mit einem Kind zu konkurrieren, das keine Fehler mehr machen kann....

Ein zweites Beispiel:

Ein 15jähriger verliert einen Freund durch einen Autounfall:

In einer Zeit, in der Jugendliche für sich in Anspruch nehmen, ihren Platz im Leben zu finden und einen ureigenen Beitrag leisten zu wollen, ist die Sinnfrage keine oberflächliche, sondern eine brennende Angelegenheit. Gleichzeitig werden in diesem Alter Erwachsene kritisch beäugt, vorschnelle Antworten kommen nicht an, die Jugendlichen machen viel mit sich selbst aus.  Das kann zu einer gefährlichen Situation werden, wenn keine sinngebende Antwort entsteht.

Trauerammen und Trauergefährten setzen sich mit all ihren Fragen und auch ihren Vorwürfen auseinander.

 


Trauer betrifft eine Gemeinschaft

In einer Familie hat jede*r eine eigene Beziehung zu den Verstorbenen

ein authentisches und zu Handlung befähigendes Weltbild ist gefragt, wenn Trauer nicht zu einem Trauma werden soll